Lagerungskissen in der Pflege und Altenpflege
Lagerungskissen helfen Patienten zu lagern und zu stabilisieren. Sie sind daher nicht nur in der Altenpflege wichtig, sondern auch nach Operationen sind die Lagerungskissen nicht mehr wegzudenken. Lagerungskissen entlasten entweder den Körper oder helfen dem Körper eine bestimmte Position dauerhaft einzunehmen.
In der Altenpflege sind Lagerungskissen für eine Druckentlastung, Dekubitusprophylaxe oder Thromboseprophylaxe wichtig. Dekubitus ist eine Verletzung der Haut, die durch lange Druckeinwirkung entsteht. Allerdings ist der Einsatzbereich vielseitiger als die Nutzung der Lagerungskissen in der Altenpflege. Auch können Lagerungskissen die Verformung des Babykopfs verhindern. Bei Erwachsenen sorgen Lagerungskissen oder auch orthopädische Kissen für eine Entspannung des Rückens oder der Wirbelsäule und tragen so zu einer besseren Haltung bei. Diese ist wiederum wichtig, damit der Rücken und die Bandscheiben möglichst lange gesund bleiben. Seitenschläfer oder stillende Mütter profitieren ebenfalls von speziellen Lagerungskissen.
Gerade bettlägerige Patienten liegen lange auf der gleichen Stelle, da sie sich aus eigener Kraft nicht mehr oder nur eingeschränkt bewegen können. Dank der Lagerungskissen und dem Pflegepersonal können diese Patienten eine andere Position im Bett einnehmen und so Dekubitus vorbeugen. Weiche Kissen oder spezielle Dekubitus Kissen entlasten dabei den Körper, wohingegen harte Lagerungskissen den Körper in einer bestimmten Position halten.
Lagerungskissen in der Altenpflege
Die Lagerung eines bettlägerigen Patienten soll deren Komfort, Sicherheit und Ruhe fördern. Daher werden Lagerungskissen häufig in der Altenpflege eingesetzt. Neben dem Komfortfaktor ist die Verwendung der Lagerungskissen auch medizinisch wichtig. Durch den regelmäßigen Positionswechsel kann sowohl das Risiko für Dekubitus als auch für andere Krankheiten wie Lungenentzündungen gesenkt werden.
Bei der Verwendung der Lagerungskissen in der Pflege ist es wichtig, dass die Lagerung nach einem Plan erfolgt. Die Position des Patienten sollte tagsüber alle paar Stunden verändert werden. Nachts hingegen, sollten die Lagerungsintervalle möglichst lang sein. So erhält der Patient viel Schlaf und ist am nächsten Morgen ausgeruht. Falls möglich, sollte der Patient weitestgehend bei der Umlagerung mithelfen. Folgende Aufgaben soll ein Lagerungskissen erfüllen:
- Liegekomfort des Patienten erhöhen
- Optimale Druckentlastung
- Stabilisierung, Mobilisierung und Entlastung spezieller Körperteile
Einsatz der Lagerungskissen bei der Pflege zu Hause
Sie pflegen Angehörige zu Hause? Dann können Sie auch hier Lagerungskissen verwenden, um Ihren Angehörigen besser zu lagern. Beachten Sie allerdings, dass Sie sich entsprechend schulen lassen, denn falsch verwendete Lagerungskissen können dem Patienten schaden. Erhalten Sie einen ersten Einblick in die Pflege in dieser Online-Schulung.
Lagerungskissen gegen Dekubitus
Wie bereits erwähnt können bettlägerige Patienten unter Druckgeschwüren, einem Dekubitus, oder anderen Krankheiten wie einer Lungenentzündung leiden. Herbeigeführt werden diese Krankheiten durch das lange Liegen in der gleichen Position. Dank der Antidekubituskissen können verschiedene Positionen eingenommen werden, wodurch das Risiko an verschiedenen Krankheiten zu erkranken sinkt. Dekubitus Kissen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Es gibt zum Beispiel Dekubitus Sitzkissen oder extra Anti Dekubitus Rollstuhlkissen.
Lagerungskissen Produkte
Unabhängig davon, ob Sie Ihren Angehörigen zu Hause oder im Altenheim pflegen, gibt es unterschiedliche Lagerungskissen, die unterschiedliche Ergebnisse erzielen:
- Lagerungsrollen
- Lagerungsschlangen
- Lagerungswürfel
- Gelkissen
- Nackenkissen
- Sitzringe
- Sitzkissen
- Knierolle
- Keilkissen
- Venenkissen
- Dekubituskissen
Bei der Auswahl des richtigen Lagerungskissens sind die Beschwerden des Patienten zu beachten. So eignen sich Venenkissen zum Beispiel gut für die Thromboseprophylaxe und entlasten die Wirbelsäule. Lagerungskissen, zu denen die Lagerungsschlangen oder Keilkissen gehören, sind hingegen sehr vielseitig einsetzbar. Je nach Verwendung sorgen die Lagerungsschlange oder das Keilkissen für eine Druckentlastung für Arme, Beine, Kopf, Nacken und Körper.
Je nach Härte des Kissens ist das Lagerungskissen für einen anderen Einsatz geeignet. So kommen weiche Lagerungskissen bei der Entlastung des Körpers zum Einsatz. Härtere Lagerungskissen hingegen stützen den Körper. Zu den harten Lagerungsrollen gehören unter anderem das Keilkissen, die Lagerungsrolle, das Kniekissen oder das Venenkissen.
Egal welches Lagerungskissen schlussendlich verwendet wird, ein wichtiges Merkmal sollten alle Kissen aufweisen: Eine leichte Reinigung. Gerade in der Altenpflege und auch in der Pflege zu Hause ist es wichtig, dass die Lagerungskissen schnell zu reinigen sind. Inkontinenz, Verletzungen oder Verbandswechsel können schnell zu Verschmutzungen des Lagerungskissens führen.
Lagerungsmöglichkeiten
Für eine erfolgreiche Dekubitusprophylaxe ist ein regelmäßiger Wechsel verschiedener Lagerungsmöglichkeiten mit einem Dekubitus Kissen wichtig. Dazu zählen unter anderem:
- 30 Grad Lagerung
- 135 Grad Lagerung
- V-Lagerung
- Freilagerung
- Weichlagerung
- Mikrolagerung
Bei der 30 Grad Lagerung wird entweder die rechte oder die linke Gesäßhälfte belastet. Da die Gesäßhälften keine Knochen enthalten, eignen sie sich besonders, denn es besteht nur ein geringes Dekubitus-Risiko. Um die 30 Grad Lagerung zu erreichen, sind zwei Lagerungskissen notwendig, am besten spezielle Antidekubituskissen. Ein Kissen liegt unter dem Oberschenkel bis zum Gesäß des Patienten. Das andere Kissen schließt dort direkt an und geht vom Gesäß bis zur Schulter.
135 Grad Lagerung
Die 135 Grad Lagerung ist vorteilhaft, wenn am Steißbein ein Druckgeschwür existiert. Diese Position entlastet den Hinterkopf, den Rücken, die Schultern und die Fersen. Diese Position wird von vielen Patienten als angenehm empfunden, denn sie entspricht auch einer Schlafstellung. Bei der Lagerung sind wieder zwei Kissen notwendig. Ein Lagerungskissen wird unter eine Hälfte des Oberkörpers gelegt, das andere Kissen wird unter die Hüfte und Oberschenkel gelegt. Existieren gefährdete Körperstellen? Dann können diese mit einer Freilagerung entlastet werden.
V-Lagerung
Die V-Lagerung kommt in Frage, wenn die Haut rund um die Wirbelsäule geschädigt ist. Um diese Lagerungsstellung einzunehmen, sind 2 Lagerungskissen notwendig. Die beiden Kissen formen ein „V“ und werden im Bereich des Oberkörpers platziert. Die Spitze des Vs ist dabei oberhalb des Steißbeins.
Freilagerung
Bei der Freilagerung werden bestimmt Körperteile, wie zum Beispiel die Fersen, komplett entlastet. Dies kann mittels spezieller Kissen für die Beine oder Fersenschoner erreicht werden.
Weichlagerung
Patienten sollen bei der Weichlagerung in das Material einsinken, denn das erhöht die Auflagefläche des Körpers. Für eine Weichlagerung können viereckige Kissen mit sehr weicher Füllung verwendet werden.
Mikrolagerung
Die Mikrolagerung wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die sich selbst nicht mehr ausreichend bewegen können. Die Lagerveränderungen sind schnell aber sanft durchzuführen. Insbesondere Patienten, die unter Schmerzen leiden, profitieren von dieser Möglichkeit. Um eine Mikrolagerung zu erreichen, sind Kissen oder Sitzschalen einsetzbar.
Lagerungskissen vs. Orthopädische Kissen
Während Lagerungskissen vermehrt in der Altenpflege oder bei der Pflege zu Hause zum Einsatz kommen, lassen sich orthopädische Kissen eher im Alltag finden, wie zum Beispiel orthopädische Kopfkissen. Das Material der orthopädischen Kissen ist häufig Viskose-Schaum. Die meisten orthopädischen Kissen besitzen extra Bezüge, die Sie regelmäßig waschen können. Personen, die unter Nackenschmerzen leiden oder am Tag sehr lange sitzen, können dank einem orthopädischen Kissen ihre Haltung verbessern und so Schmerzen vorbeugen oder vermindern. Durch die Verwendung von orthopädischen Kissen werden insbesondere Schmerzen im unteren Rücken, in der Hüfte, im Steißbein oder im Kopf oder am Nacken reduziert.
Eine Verwendung eines Sitzringes beugt Schmerzen im unteren Rücken vor. Die Muskulatur ist häufig zu schwach, um eine gute Haltung über einen längeren Zeitraum einnehmen zu können. Das Sitzkissen hilft dem Körper anfangs leichter eine gute Haltung einzunehmen. Die Verwendung eines Sitzrings fördert Muskeln langfristig, sodass nach einiger Zeit eine gute Haltung auch ohne Sitzkissen einnehmbar ist. Die Rückenmuskulatur wird außerdem mit einem orthopädischen Rückenkissen entlastet.
Schmerzen in der Hüfte entstehen häufig durch eine künstliche Hüfte oder durch eine Operation. Hier können abermals Sitzkissen helfen. Diese stabilisieren den Körper beim Sitzen, wodurch der Körper nicht mehr verrutschen kann und sich die Haltung verbessert.
Menschen, die ein stark ausgeprägtes Steißbein haben, leiden beim Sitzen oft unter Schmerzen. Ein orthopädisches Sitzkissen mit Einsprung kann hier Abhilfe schaffen. Dadurch kann sich die Person beim Sitzen mehr entspannen. Eine Linderung der Schmerzen tritt im Regelfall in kurzer Zeit auf.
Schmerzen im Kopf oder Nacken können durch orthopädische Kissen gelindert werden. Ursache der Schmerzen ist meist eine falsche Haltung. Das Sitzkissen korrigiert diese. Allerdings können Nackenschmerzen auch nachts durch ein falsches Kopfkissen auftreten. Daher gibt es spezielle orthopädische Nackenkissen und orthopädische Kopfkissen, die nachts den Rücken und den Nacken entlasten.